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Alles rund ums Tiny House

Der Tiny House-Trend-Report zeigt, wo die Minihäuser in Deutschland die meisten Fans haben. Außerdem verraten die Experten von AL-KO Fahrzeugtechnik, was es beim Bau eines Tiny House zu beachten gibt.

AL-KO wird Teil der Tiny House Bewegung

Individuelles Wohnen auf Rädern

Ein Tiny House ist wörtlich übersetzt ein winziges Haus und beschreibt die kleinste Form von Wohngebäuden. Doch hinter dem Konzept steckt mehr als nur ein neuer Haustyp. Es ist vielmehr eine moderne Lebenshaltung. Wobei der Trend um das minimalistische Wohnen ursprünglich aus den USA kommt interessieren sich auch in Deutschland immer mehr Menschen für ein Leben im Tiny House. „Wir sehen eine stark wachsende Anzahl an Interessenten für Tiny Houses. Bisher konnten wir über 500 gebaute Tiny Houses jährlich verzeichnen“, berichtet Regina Schleyer, Vorstandsvorsitzende des Tiny House Verbands in Deutschland. Überraschend ist auch, dass die Mehrzahl der Interessenten nicht etwa in jungen Jahren sondern im Alter von 46-55 ihr Tiny House Projekt umsetzen.

Der Trend zu Tiny Houses trifft den Nerv der Zeit. Wohnraum ist allzu oft ein knappes Gut und die Mieten – besonders in den Ballungszentren – explodieren regelrecht. Tiny Houses bieten die perfekte alternative Wohnform zur teuren Mietwohnung in Großstädten – vor allem für jene, die sich ein normales Haus nicht leisten können. Einige Modelle gibt es bereits ab 20.000 Euro und je mehr man selbst anpackt, umso günstiger wird es. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, konnten in Deutschland bereits zwei Tiny House Dörfer für dauerhaftes Wohnen im Minihaus realisiert werden. Das Tiny House Village in Mehlmeisel mit circa 35 Häusern entstand durch Umnutzung eines Campingplatzes. In Hollenbek wurde das Tiny House Dorf an einem Bahngelände erbaut und bietet Platz für acht Minihäuser. Viele weitere Projekte sind in Planung.

Wer mit dem Leben im Tiny House liebäugelt sollte vorab eine Reihe von wesentlichen Dingen beachten:

Welche Anforderungen muss das Tiny House erfüllen?
Durch die rasante Nachfrage erhöhen sich die Zahl der Hersteller und das Angebot an unterschiedlichsten Varianten der Minihäuser monatlich. Die Variante des Tiny House on Wheels ist entweder von Anfang an auf einem Anhänger gebaut, der mit dem Auto gezogen wird, oder es ist so konstruiert, dass es per Tieflader transportiert werden kann. Die Experten von AL-KO entwickelten auf Basis ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Chassis-Bau ein eigenes AL-KO Chassis für Tiny Houses. „Wir sehen in diesem Trend einen bedeutenden Zukunftsmarkt und möchten mit unseren Chassis ein sicheres Fundament für hochwertige Tiny Houses bilden“, erläutert Karlheinz Spägele, Vice President Sales CT & LCV bei der AL-KO Vehicle Technology Group die Entscheidung. Dank der feuerverzinkten Chassis-Komponente und dem mehrstufigen Prüfungsprozess können Langlebigkeit und höchste Sicherheit garantiert werden. Das AL-KO Chassis für Tiny Houses ermöglicht zudem unterschiedliche Aufbaulängen als auch individuelle Aufbauten.

Einfach nach eigenem Gusto drauflos bauen geht beim Tiny House nach hinten los. Um wirklich mobil zu sein schreibt einen die Straßenverkehrsordnung Größe und Gewicht vor. Wenn das Mikrohaus auf einem Anhänger ohne Sonderzulassung gebaut wird, braucht man eine Wohnwagenzulassung und TÜV. In diesem Fall darf das Tiny House nicht schwerer als 3,5 Tonnen sein und die maximale Größe von 4 Meter Höhe und 2,55 Meter Breite nicht überschreiten. Daher sind Tinys selten größer als 25 Quadratmeter. Auch wenn man sich beim Hausrat beschränken muss verfügen die auf Trailer aufgebauten Tiny Houses über alles, was zum Wohnen benötigt wird: Wohnbereich mit Kochnische, Sanitärbereich mit Dusche und Toilette sowie Schlafloft.

Wo kann man Tiny Houses aufstellen?
Mobilität klingt erst mal toll. In Deutschland ist aufgrund der bürokratischen Regeln damit großer Aufwand verbunden. Laut deutschem Recht wird das Tiny House vom Fahrzeug zum Gebäude, wenn es abgestellt ist - gleich ob es auf Rädern oder einem Fundament steht. Daher darf es nur auf einem erschlossenen Grundstück mit Baugenehmigung stehen. Das bedeutet Tiny House Bewohner müssen sich bei jedem Umzug erneut mit den jeweiligen Versorgungsnetzen auseinandersetzen und eine Baugenehmigung einholen. Wird das Tiny House hingegen auf einem Campingplatz oder in einem Ferienhaus-Gebiet abgestellt, kann es dauerhaft ohne Baugenehmigung stehen. Allerdings muss vorab geklärt werden, ob in der zuständigen Gemeinde das Dauercampen erlaubt ist.

Welche Dinge gibt es noch zu beachten?
Da diese Form des Hausbaus in Deutschland noch recht neu ist, findet man nur schwer eine passende Versicherung. „Es bleibt schwierig, für ein Haus auf Rädern eine Gebäudeversicherung zu finden, da diese in der Regel auf Gebäude mit einem festen Fundament ausgerichtet sind. Die typischen Camping-Versicherungen dagegen sind auf Wohnwagen beschränkt, die auf offiziellen Campingplätzen stehen“, gibt Spägele zu bedenken. Außerdem können im Hinblick auf die Finanzierung von Tiny Houses Probleme auftreten. Ist ein Haus fest mit einem Grundstück verankert, kann der Kredit für das Bauvorhaben durch eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen werden, was der Bank die nötige Sicherheit für den Kredit einräumt. Fehlt allerdings dieses Grundstück, wie es bei mobilen Tiny House der Fall ist, kann ein Grundbucheintrag nicht als Sicherheit genutzt werden. In diesem Fall muss der Grundstückswert als Sicherheit ausreichen.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass Tiny Houses ihren Reiz haben. Und wenn alle Kriterien im Voraus bedacht werden, steht einem sicheren Zuhause nichts mehr im Wege!

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