AL-KO Vehicle Technology Electronics macht Wohnmobile smart
Praktisch alles, was im Wohnmobil elektrisch oder digital ansprechbar ist, kann das Gateway ONDA von AL-KO VTE über eine App verfügbar machen und ansteuern. Nur zum Fahren müssen die Hände noch am Steuer sein.
IoT im Wohnmobil
Mehr als Kochrezepte vom Kühlschrank
Wenn der Toaster dem Kühlschrank meldet, doch bitte die nächste Packung Toastbrot auf die Einkaufsliste zu setzen, dann ist fast schon ein Smarthome. Für den Wohnmobilisten geht es beim smarten Zuhause zunächst einmal um viel grundlegendere Dinge: Vom Wohnzimmer aus prüfen, wie der Füllstand von Gasflasche, Wassertank oder Batterien ist oder auf dem Rückweg zum Fahrzeug Beleuchtung, Standheizung oder Klimaanlage schon mal einschalten.
Andreas Kling, in der Forschung und Entwicklung bei AL-KO VT in Kötz als Leiter Elektronikentwicklung zuständig für die enge Zusammenarbeit mit dem Tochterunternehmen AL-KO VTE: „Die Digitalisierung eröffnet ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten. Uns ist wichtig, dass wir so viele Komponenten des Fahrzeugs wie möglich zusammenbringen – die zahlreich möglichen Zulieferkomponenten und Messfühler genauso wie die Bordinformationen des Basisfahrzeugs – und mit einer einzigen App verfügbar machen.“
Hirn und Nervensystem
AL-KO VTE kann beides
Die aus dem Zusammenschluss von CBE und Nordelettronica entstandene AL-KO Vehicle Technology Electronics, kurz AL-KO VTE, mit Hauptsitz in Trient in Italien bringt dazu das wesentliche Know-how mit. „AL-KO VTE bietet nicht nur alles rund um die Reisemobilelektrik, sondern auch die Kabelbäume, über die alle Informationen zentral zusammenfließen. Dazu kommen die Kontroll- und Touchpanels mit der Software, die das elektrische Ansteuern und Datenauslesen innerhalb des Fahrzeugs möglich machen“, sagt Kling. Damit liefere das Unternehmen Hirn und Nervensystem für das Internet der Dinge im Wohnmobil. Über ein entsprechendes Interface kann dieses interne Netzwerk auch mit dem Daten-Bus-System des Basisfahrzeugs verbunden werden.
Alessandro Chies, Vertriebschef bei AL-KO VTE, erläutert: „Die Vernetzung erlaubt die Kontrolle des Lademanagements genauso wie die Steuerung der Hubstützen, der elektrischen Markise, der Beleuchtung oder das Ablesen des Abwasserfüllstands. Mit dem neuen Interface kommt jetzt die Anbindung des Fahrzeugs an die Internet-Cloud hinzu.“
Fernsteuern per App
Verbindung zur externen digitalen Welt
Per Bluetooth, WiFi oder Spracheingabe ist die Steuerung drahtlos möglich. Mit Bluetooth-fähigem Mobiltelefon und der AL-KO VTE-App stehen alle Funktionen im und am Fahrzeug zur Verfügung, gleich ob vom Fahrersitz aus, von der Sitzgarnitur im Wohnbereich oder bei Bedarf auch vom Bad aus. Auch Alexa kann im Reisemobil als hilfreiche Assistentin mitreisen. Die Wi-Fi-Verbindung nutzt, wer die Steuerung aus der Ferne verwenden will. An der Steuerfunktionalität oder der Verfügbarkeit der Bord-Daten ändert das nichts.
Kling: „Wenn es um die sensiblen Fahrzeugdaten in der Internet-Cloud geht, erfüllen wir selbstredend die strengen europäischen Datenschutzrichtlinien.“ Die Kunden entscheiden, welche Datenpakete tatsächlich im Internet landen und für wen sie dort verfügbar sein sollen. Steht die Verbindung, lassen sich mit den Informationen am heimischen Rechner interessante Analysen über Verbräuche und die Nutzung einzelner Komponenten erstellen. Und wer in Urlaubslaune aus Versehen den Standort des eigenen Fahrzeugs vergisst, kann sich per App und Geolokalisierung zielgenau zurücklotsen lassen. Diese Funktion kann gute Dienste leisten, sollte das Fahrzeug gestohlen worden sein.
Cybersicherheit mit Top-Prorität
Software-Entwicklung im eigenen Haus
Die Software für das neue Gateway ONDA inklusive der Smartphone-App forderte den Entwicklungsingenieuren einiges an Finesse ab. Kling: „Das ist kein Produkt von der Stange und erfordert viel Hintergrundwissen. Tiefes Produkt-Know-how und Sicherheitsaspekte sind für uns gute Beweggründe, diese Themen im eigenen Haus zu halten.“ Dazu passt, dass AL-KO VT auch einen eigenen Cybersecurity-Manager beschäftigt, der die Entwicklungen in Sachen Datensicherheit auf unterschiedlichen Ebenen des Unternehmens im Blick hat.
Ein weiterer Grund für das Programmieren im eigenen Haus ist die Zukunft, die sich AL-KO VT insgesamt vom Datenthema verspricht. „Unsere Partner sind in Sachen Digitalisierung genauso rührig und kreativ unterwegs wie wir selbst. Mit der eigenen Mannschaft können wir extrem flexibel reagieren und binnen weniger Wochen testfähige Versionen einer neuen Funktionalität ausliefern“, sagt Andrea Lombardi, Vertriebsleiter bei AL-KO VTE. „Wir stehen in engem Austausch mit unseren Partnern und treiben das Thema Digitalisierung entschlossen voran und erschließen dabei mit unserem Know-how auch ganz neue Geschäftsfelder.“ Lombardi und Kling lassen beide keinen Zweifel daran, dass AL-KO VT den Weg zur weiteren Digitalisierung und zur Öffnung in Richtung IoT unbeirrt fortsetzen wird. Das aktuelle Gateway-App-Gespann ist nur ein weiterer Schritt.